Ein Gedankenexperiment

Machen wir zusammen ein kleines Gedankenexperiment:

Stellen Sie sich bitte ein Auto vor, aufgebaut aus vielen Hundert oder sogar Tausend Einzelteilen: Schrauben, Bleche, Kunststoffteile, Textilien, elektronische Bauteile, Kleber, Gussteile usw. Und nun stellen Sie sich weiterhin vor, es gäbe einen großen Ordner, in dem für jedes dieser vielen Bauteile ein vollständiges Datenblatt liegt, auf dem alle Eigenschaften des Autoteils genau verzeichnet sind, z.B. für eine Schraube der Durchmesser, die Länge, die Kopfform und das erforderliche Werkzeug. Und zusätzlich zu den Datenblättern der Einzelteile gibt es in dem Ordner auch noch eine sehr umfangreiche Montageanleitung, in der genau steht, welches Teil wie mit welchem anderen Teil zusammengefügt wurde. Wir haben also zu diesem Auto einen Ordner mit einer vollständigen Beschreibung vom Aufbau dieses Autos und all seiner Einzelteile.

Und nun stellen Sie sich vor, dass sich jede Änderung, die in diesem Ordner vorgenommen wird, auf “magische Weise” auf das Auto überträgt. Also wenn man zum Beispiel auf dem Datenblatt einer Schraube die Länge oder den Durchmesser ändert, dann ändert sich gleichzeitig die Länge oder der Durchmesser der Schraube im Auto.

(Das Auto symbolisiert unseren Körper und der Ordner mit den Datenblättern symbolisiert unsere DNA, in der alle Details über den Aufbau unseres Körpers verzeichnet sind.)

Und nun kommt der eigentlich interessante Schritt:

Wir stellen uns vor, wie es in dem Ordner auf den Datenblättern oder in der Montageanleitung zu rein zufälligen Änderungen kommt: Es könnten sich einzelne Zahlen ändern oder Buchstaben oder es werden Buchstaben gegen Zahlen ausgetauscht oder es werden innerhalb der Montageanleitung Zeilen vertauscht oder es werden Wörter getauscht oder es werden mathematische Formeln einfach irgendwie geändert. Der Phantasie sind hier keine Grenzen gesetzt. Und jedes Mal, wenn eine solche rein zufällige Änderung in dem Ordner geschieht, setzt sich die Änderung auch gleichzeitig ganz real in dem Auto um.

Wie groß schätzen Sie die Wahrscheinlichkeit, dass bei diesen rein zufälligen Veränderungen eine Verbesserung für unser gedankliches Auto entsteht?

Um diese Wahrscheinlichkeit zu ermitteln, muss man die Anzahl aller Änderungen, die sich positiv auf die Funktion des Autos auswirken, zur Anzahl aller möglichen Änderungen ins Verhältnis setzen.

Nun, wenn Sie auch nur ein bisschen Vorstellungskraft besitzen, dann wird Ihnen klar sein, dass die Anzahl aller möglichen Änderungen nahezu unvorstellbar riesengroß ist, während aber die Anzahl der sich positiv auswirkenden Änderungen sehr, sehr, sehr klein ist. Was wiederum bedeutet, dass die Wahrscheinlichkeit dafür, dass das Auto auf diese zufällige Weise eine Verbesserung seiner Funktion erfährt, sehr, sehr, sehr klein ist. Aber ganz egal, für wie klein Sie diese Wahrscheinlichkeit auch halten, sie werden immer noch weit daneben liegen. Denn die Wahrscheinlichkeit für eine zufällige Verbesserung eines funktionalen Systems – egal ob Auto oder Lebewesen – ist absolut unvorstellbar winzig klein!

Sie ist so klein, dass dieser Fall so gut wie niemals vorkommt. Sie ist so klein, dass ein solches Ereignis absolut keine praktische Relevanz hat. Anzunehmen, dass auf einem derart unwahrscheinlichen Ereignis die ganze Evolution aufgebaut sein könnte, ist so vollkommen absurd, dass es – wenn man das einmal zu sehen beginnt – unglaublich ist, wie derart viele Menschen an einen solchen Blödsinn glauben können.

Dass Verbesserungen eines funktionalen Systems nicht zufällig geschehen können, sollte für die meisten Menschen keine Überraschung sein, denn es entspricht unserer alltäglichen Lebenserfahrung: Funktionale Verbesserungen in der uns umgebenden Welt erfordern gedankliche Vorbereitung, Konzentration, sorgfältige Ausführung und nachträgliche Korrekturen. Zufällig klappt da gar nichts.

Und dennoch möchte uns die Wissenschaft aber weismachen, dass die gesamte Evolution (und nicht nur die Evolution, sondern über andere zweifelhafte Theorien auch die Entstehung des gesamten astronomischen Universums) auf diesem zufälligen Prinzip basiert.

Die meisten Menschen werden an dieser Stelle irgendwas denken in der Richtung wie:

Man kann sich gar nicht vorstellen, dass etwas so Grundlegendes einfach falsch sein könnte. Und auch noch vollkommen offensichtlich falsch! Und zwar so offensichtlich falsch, dass das Märchen von des Kaisers neuen Kleidern wie eine Parodie darauf erscheint. Und dennoch ist es aber so: Die Evolutionstheorie beinhaltet eine ganze Reihe von äußerst haarsträubenden und dazu auch noch offensichtlichen Fehlern. Aber niemand wagt sich, richtig hinzusehen und das Ganze mal mit dem einfachen gesunden Menschenverstand zu hinterfragen, weil die Wissenschaft eine solche Aura von über allem Zweifel stehender Exaktheit und Unantastbarkeit hat. Und diese Exaktheit und Unantastbarkeit gilt tatsächlich auch für einige Bereiche der Wissenschaft. Aber die Evolutionstheorie und noch einige andere Theorien gehören nicht dazu. Diese Theorien profitieren lediglich von dem anderweitig erworbenen guten Ruf der Wissenschaft, indem sie nicht hinterfragt werden.

Es ist natürlich nicht die ganze Evolutionstheorie falsch. Richtig ist alles, was sich direkt und unmittelbar in der Natur beobachten lässt, z.B.

Wenn man mal versucht aufzudröseln, was an der Evolutionstheorie tatsächlich gesicherte Beobachtung ist und was an Schlussfolgerungen und impliziten Annahmen in die Beobachtungen hineininterpretiert wurde, dann stößt man auf das grundlegende Problem mit der Evolutionstheorie: Es ist ein wilder Mischmasch aus tatsächlicher Beobachtung auf der einen Seite und impliziter Schlussfolgerung bzw. Interpretation auf der anderen Seite. Es erfolgt keine saubere Trennung zwischen gesichertem Wissen (Beobachtung) und Interpretation (oder sollte ich besser sagen “wilder Geschichtenerfindung”). Das ist unter anderem einer der Gründe, warum sich die Evolutionstheorie so lange halten konnte: Die Interpretationen und clever verborgenen Schlussfolgerungen werden in die Beobachtungen hineingemischt, so dass man den Eindruck bekommt, die Natur würde das zeigen.

Nun könnte man durchaus auf dem Standpunkt stehen: “Ist doch egal. Dann ist’s halt nur eine nette Geschichte. Tut doch keinem weh.”

Und genau das ist aber ein folgenschwerer Irrtum: Die Evolution umfasst nahezu die gesamte uns umgebende Welt in all ihrer Schönheit, Vielfalt und unfassbaren Komplexität. Die Evolution ist geradezu der Inbegriff von Entwicklung: Wie kann man da annehmen, sich selbst zu entwickeln, wenn man nicht verstanden hat, wie die Evolution eigentlich funktioniert?! Der Mensch ist ein Teil der Evolution! Und was die Menschheit derzeit in vielen Bereichen erlebt ist eine negative Umkehrung des Evolutionsprozesses:

Über Millionen von Jahren hinweg hat es funktioniert und nun funktioniert es plötzlich nicht mehr! Wie kann das sein?

Was den Menschen von allen anderen uns bekannten Lebewesen unterscheidet, ist sein stark ausgeprägter rationaler Verstand. Während alle anderen Lebewesen die Entscheidungen über ihr Verhalten hauptsächlich aus ihrem Instinkt beziehen, entscheidet der Mensch über große Teile seines Verhaltens rational mit seinem Verstand.

Wenn der Mensch jedoch in diesem Verstand das hinter der Evolution stehende, grundlegendste Entwicklungsprinzip dieses Universums nicht kennt und sich einfach einbildet, Entwicklung würde zufällig geschehen (obwohl er aus eigener Erfahrung weiß, dass genau das nicht der Fall ist), dann wird er von genau dieser Entwicklung abgekoppelt. Er erfährt dann am eigenen Leibe, wohin die Reise geht, wenn man Entwicklung tatsächlich dem Zufall überlässt.

Mit anderen Worten:

Da der Mensch sein Verhalten zu großen Teilen rational mit Hilfe seines Verstandes steuert, muss er auf rationaler Ebene in seinem Verstand verstehen, wie Evolution tatsächlich funktioniert. Andernfalls verliert er den Anschluss an die Evolution und entwickelt sich zurück, so wie wir es derzeit erleben.

nächstes Kapitel: Die Fehler der Evolutionstheorie